Den aktuellen Wissensstand zu Diagnose und Therapie bei Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gesichtet und jetzt einen Abschlussbericht publiziert. Der Bericht untergliedert sich in vier Teile.
Im ersten Teil wird der aktuelle Wissensstand zu Symptomen, Diagnose, Ursachen und Versorgung zusammengefasst. Darin heißt es beispielsweise: “Nach jüngeren Kriterienkatalogen zur Diagnose ist ME/CFS insbesondere durch das Leitsymptom der Post-exertionellen Malaise (PEM) gekennzeichnet.”
Im zweiten Teil werden medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieoptionen bewertet. Zu den medikamentösen Optionen schreibt das Autorenteam: “Beim Vergleich Rituximab versus Placebo zeigen sich unter Rituximab signifikant mehr Nebenwirkungen.”
Bei Valganciclovir versus Placebo konnte kein Unterschied festgestellt werden, ebenso wie bei Vitamin D versus Placebo. Lediglich für die kognitive Verhaltenstherapie sowie für die Aktivierungstherapie hätten sich in Studien signifikante positive Effekte im Vergleich zur Standardversorgung gezeigt.
Für diese beiden Therapien werden im dritten Teil die jeweiligen Nutzenbewertungen detailliert vorgestellt.
Im vierten Teil des Berichts werden abschließend Handlungsempfehlungen vorgestellt, etwa wie die Symptome einer PEM gelindert werden können: “Oft kann nur eine komplette Entlastung die Beschwerden lindern. Als Entlastung verstehen viele ein Liegen mit möglichst wenig sensorischen Einflüssen. Dazu werden unter anderem Ohrstöpsel genutzt, das Zimmer verdunkelt, Medikamente eingenommen, Entspannungsmethoden angewandt, die Ernährung umgestellt und soziale Kontakte vermieden.”
Auch telemedizinische Behandlungsangebote scheinen die Lebensqualität zu verbessern. Dadurch kann etwa die potenziell triggernde Anreise zu Arztterminen vermieden werden.
Explizit wird zudem auf Kinder und Jugendliche mit ME/CFS eingegangen.