“RSVPreF3 OA”, ein Impfstoffkandidat gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für Menschen ab 60 Jahren, hat in einer Phase-III-Studie eine Schutzwirkung von 82,6 Prozent gezeigt. Die Vakzine des Herstellers GlaxoSmithKline enthält das Präfusions-F-Protein von RSV als Antigen und das Adjuvans AS01E.
An der Studie nahmen rund 25.000 Menschen teil, die eine Hälfte erhielt vor Beginn der RSV-Saison einmalig den Impfstoffkandidaten, die andere Placebo. Über eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 6,7 Monaten traten in der Verum-Gruppe 7 Fälle einer RSV-bedingten Erkrankung der unteren Atemwege auf, in der Placebo-Gruppe waren es 40 Fälle. Alle Infektionen wurden per PCR bestätigt.
Bei schweren RSV-bedingten Atemwegserkrankungen zeigte sich eine Schutzwirkung von 94,1 Prozent (1 Fall in der Verum-Gruppe versus 17 Fälle in der Placebo-Gruppe).
Die Effektivität der Vakzine sei dabei in allen Altersklassen und auch bei Menschen mit Komorbiditäten hoch gewesen, schreibt das Studienteam. Aussagen zur Impfeffektivität bei über 80-Jährigen könnten derzeit aber aufgrund der geringen Teilnehmerzahl noch nicht getroffen werden.
Zudem schütze die Vakzine sowohl vor RSV-A- als auch RSV-B-Subtypen gleichermaßen (84,6 bzw. 80,9 Prozent, im Studienzeitraum war die Mehrheit der Infektionen auf den Subtyp B zurückzuführen).
Nach der Impfung traten in der Verum-Gruppe häufiger unerwünschte Wirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle (60,9 versus 9,3 Prozent) oder Fatigue (33,6 versus 16,1 Prozent) auf. Diese waren aber meist leicht bis moderat und selbstlimitierend. Bei schwereren Nebenwirkungen gab es keine Unterschiede zwischen Verum- und Placebo-Gruppe.
Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2209604