Zum Neujahrsempfang des Deutschen Hausärzteverbandes hatte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) einen guten Vorsatz dabei: Der Masterplan Medizinstudium 2020 soll endlich Realität werden.
Dafür hatte der Verband seit Jahren gekämpft. Nun gebe es eine Einigung mit den Ländern, noch im Frühjahr soll ein “neuer Entwurf” vorgelegt werden, verkündete Lauterbach Mitte Januar. Ob darin alle Maßnahmen des ursprünglichen Masterplans enthalten sein werden, war bei Redaktionsschluss jedoch unklar.
Zusätzlich brauche es 5.000 neue Studienplätze, verknüpft mit “Anreizen” für den Weg in die Hausarztmedizin, so der Minister.
Die Dringlichkeit des Masterplans unterstrichen Dr. Markus Beier und Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth als Gastgeber des Abends. “Der Masterplan ist unverzichtbar, um die hausärztliche Versorgung der Zukunft zu sichern. Für uns ist glasklar: Die Reform muss wie geplant verabschiedet werden.”
Dafür sei ebenso wichtig, die Versorgung nicht weiter zu zerfasern. Neu entstehenden Doppelstrukturen, etwa durch Gesundheitskioske, erteilten Beier und Buhlinger- Göpfarth vor den rund 280 Gästen im Berlin Capital Club eine ebenso klare Absage wie investorenbetriebenen MVZ.
Vielmehr sei essenziell, die Koordinierung durch Hausärztinnen und Hausärzte zu stärken. Deren Bedeutung habe sich nicht zuletzt in der Pandemie gezeigt, unterstrichen Vorstand und Minister unisono.
So habe man “bewiesen, dass das Dispensierrecht für Notfallarzneien bei uns gut aufgehoben ist”, sagte Beier. Mit dem Dispensierrecht für Paxlovid® habe sich die Abgabe verzehnfacht.