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Ulrich WeigeldtStanding Ovations zum Abschied

Ulrich Weigeldt ist "Hausarzt durch und durch". Nach 16 Jahren an der Spitze des Deutschen Hausärzteverbandes hat sich der Bremer nun verabschiedet. Ein Porträt des Bundesvorsitzenden, der stets klare Worte gefunden hat – wofür Wegbegleiter wie auch Minister Lauterbach mit Beifall danken.

Die hausärztlichen Delegierten applaudierten Ulrich Weigeldt zum Abschied minutenlang.

Dass er Arzt werden wollte, wusste Ulrich Weigeldt schon früh. Sein Vater arbeitete als Neurophysiologe, die Mutter war Psychotherapeutin, der Weg in die Medizin wurde ihm damit sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Doch schon bei der Berufswahl zeigte sich: Der Bremer hat seinen eigenen Kopf – und folgte seinen Eltern mit dem Studium in Kiel zwar in die Medizin, entschied sich aber für ein anders Fach: die Allgemeinmedizin.

Bekannt für klare Worte

1983 eröffnete Weigeldt seine eigene Hausarztpraxis in Bremen, fast ebenso lang engagiert er sich seither berufspolitisch. Nach knapp 40 Jahren in der Praxis und 16 Jahren an der Verbandsspitze übergibt er nun den Bundesvorstand an Dr. Markus Beier, dem er als Ehrenvorsitzender weiter für Rat zur Seite steht.

Für seinen 32. Bericht zur Lage mit gewohnt klaren Worten erntete das “Urgestein” dabei Standing Ovations. Denn für den Verband endete mit Weigeldts geplantem Rückzug eine Ära. 1992 wurde er Vorsitzender des Bremer Hausärzteverbandes und in den Vorstand der Ärztekammer Bremen gewählt – der Start seines Einsatzes für die hausärztlichen Interessen.

1999 in den Bundesvorstand gewählt

1999 wurde er in den Bundesvorstand gewählt, dessen Vorsitz er 2003 erstmals übernahm und bis auf eine kurze Unterbrechung innehatte. Zwei Jahre saß er ab 2005 im Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), wo er für die hausärztliche Versorgung zuständig war.

Auf die Jahrzehnte seiner Tätigkeit blickt Weigeldt zufrieden zurück. “Wenn ich die Jahre 2007 bis heute betrachte, haben wir viel erreicht, was im Tagesgeschehen manchmal unterzugehen scheint”, resümiert er. “Es gibt nicht viele ärztliche Verbände, die auf erfolgreichere Jahre zurückblicken können.”

Entspannteres Verhältnis

Man habe viel für die hausärztlichen Praxen erreicht, etwa die Honorartrennung zwischen Haus- und Fachärzten und die Förderung einer strukturellen allgemeinmedizinischen Weiterbildung.

Die anfängliche Skepsis gegenüber dem Verband habe sich zu einer “Wahrnehmung eines seriösen und sachkundigen Players” gewandelt. Das habe nicht zuletzt das Verhältnis zur Bundesärztekammer, KBV und den KVen entspannt – was auch in zahlreichen Abschiedsgrüßen deutlich wird (siehe Kasten unten).

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