Bei Frauen mit Endometriose sollten Ärztinnen und Ärzte die Herzgesundheit besonders im Blick haben: Wie eine Studie ergeben hat, liegt ihr Schlaganfall-Risiko um 34 Prozent höher als das von Frauen ohne Endometriose. Dass auch das Risiko für koronare Herzerkrankungen bei Betroffenen höher ist, hatten vorherige Untersuchungen bereits gezeigt.
In der Studie wurden Registerdaten von mehr als 112.000 Frauen ausgewertet, die zu Studienbeginn im Jahr 1989 zwischen 18 und 42 Jahre alt waren. Erfasst wurde die Schlaganfall-Inzidenz in den folgenden 29 Jahren, und zwar in der Gruppe der Frauen mit zu Beginn laparoskopisch bestätigter Endometriose und in der Gruppe der Frauen ohne Endometriose.
Befragt wurden die Frauen auch nach der Einnahme von Medikamenten wie oralen Kontrazeptiva, Erkrankungen in der Familie oder ihrer sportlichen Betätigung. Auf diese Risikofaktoren adjustiert lautete das Studienergebnis: Bei Frauen ohne Endometriose (n=106.812) gab es innerhalb von 2.517.730 Personenjahren 765 Fälle von Schlaganfällen, bei Frauen mit Endometriose (n=5244) innerhalb von 252.422 Personenjahren 128 Fälle.
Das Schlaganfall-Risiko lag damit bei Frauen mit Endometriose um 34 Prozent höher (Hazard Ratio 1,34). Von Endometriose sind nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 5 bis 15 Prozent aller Frauen betroffen.
Quelle: DOI 10.1161/STROKEAHA.122.039250