Der CHMP-Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat den Weg für zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Covid-Impfstoffe freigemacht. Die EU-Kommission muss nun noch formal über die Zulassung entscheiden, dies gilt aber als Formsache.
Bei den beiden zur Zulassung empfohlenen Vakzinen handelt es sich um den Impfstoff “Comirnaty Original/Omicron BA.1” von Biontech/Pfizer und um den Impfstoff “Spikevax Bivalent Original/Omicron BA.1” von Moderna. Eingesetzt werden können sie bei Personen ab zwölf Jahren und wenn mindestens die Grundimmunisierung abgeschlossen wurde. Der Abstand zur Grundimmunisierung bzw. vorheriger Auffrischimpfung sollte mindestens drei Monate betragen.
Beide angepassten Vakzinen erreichen laut Arzneimittelbehörde eine bessere Immunantwort gegen BA.1 als die ursprüngliche Vakzine. Die Nebenwirkungen seien vergleichbar und meist mild und kurzzeitig gewesen.
“Die bisher verwendeten mRNA-Impfstoffe sind weiterhin sehr effektiv, um schwere Verläufe, Hospitalisierungen und Todesfälle zu verhindern”, betont die EMA. Die Vakzinen würden daher auch künftig eingesetzt werden, insbesondere zur Grundimmunisierung.
Daten zu weiteren angepassten Impfstoffen, die beispielsweise gegen die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 gerichtet sind, würden derzeit von der EMA begutachtet und könnten, sobald sie zugelassen sind, das Arsenal der Corona-Impfstoffe weiter verbreitern.
Der Bund plant für Anfang September den Start der Impfungen mit den neuen Vakzinen. Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor.
Der Deutsche Hausärzteverband begrüßte, dass die angepassten Impfstoffe auch in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Er hofft aber auch, dass die STIKO schnell eine Empfehlung ausspricht, wann welcher Impfstoff eingesetzt werden soll, um für die nötige Klarheit auch bei den Patienten zu sorgen.
red/dpa
Quelle: Mitteilung der EMA