Einen gelungenen ersten Brandenburger Hausärztekongress kann der Hausärzteverband Brandenburg verbuchen. Die in Kooperation mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung (IhF) durchgeführte Fortbildungstagung startete zunächst mit einem Diskussionsabend und anschließender Tanzparty mit Band in der Eventkirche in Netzeband.
Hauptdiskussionspunkt war die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass es eine kaum zu überwindende Kluft zwischen praxisfernen Entscheidungen in Ministerien und Ämtern und der Umsetzungsmöglichkeit in ohnehin am Limit arbeitenden Praxen gibt.
Vielfältiges Angebot an Fortbildungen
Am zweiten Tag startete auf dem Campus der Ruppiner Kliniken und der Medizinischen Hochschule Brandenburg der Fortbildungsteil. Hausärztinnen und Hausärzte sowie ihr Praxispersonal konnten aus einem vielfältigen Angebot wählen.
Mit im Programm war neben der Dermatologie, der Sozialmedizin, dem Schwindel und vielen weiteren Themen auch die “kleine Chirurgie”. Dozent Dr. Ralf Greese vermittelte viele Tipps bei der akuten und chronischen Wundversorgung und ließ die Teilnehmenden das Nähen auch praktisch an Schweinefüßen üben.
Ein Workshop zum Thema Sepsisvermeidung mit Charité-Oberärztin Dr. Evjenia Toubekis vom Projekt “SepsisWissen” brachte für Zuhörer und auch die Referierende neue Erkenntnisse.
Als Intensivmedizinerin sehe sie die Patienten immer erst, wenn sie beatmet seien, so Toubekis. Den Hausärzten käme bei der Früherkennung der Sepsis daher große Bedeutung zu.
MFA-Seminare zu Diabetes, KHK, Impfen und Digitalisierung
Auch die AG Werkzeugkasten Niederlassung des Deutschen Hausärzteverbandes war mit einem Workshop dabei. Erstmalig seit langer Zeit wieder in Präsenz konnten Dr. Katharina Weinert und Carlo Hebert Tipps bei der EBM-Abrechnung vermitteln. Besonders der gegenseitige Erfahrungsaustausch kam dabei bei allen Teilnehmenden gut an.
Für die MFA fanden Seminare zum Diabetes, KHK, Impfen und dem Dauerthema Digitalisierung statt. Aufgrund des Workshop-Charakters der Fortbildung haben sich die Teilnehmerinnen aktiv beteiligen können.
Positives Fazit
Ein positives Fazit zieht die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, Dr. Karin Harre: “Wir konnten nach der Pandemie erstmals wieder in größerem Rahmen in Präsenz zusammenkommen.
Das hat allen Teilnehmenden sichtlich Freude gemacht und wir haben fest vor, den Hausärztekongress im nächsten Jahr zu wiederholen”.
red