“Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte fordern seit Jahren mehr Medizinstudienplätze, um die hausarztzentrierte Versorgung in Stadt und Land nachhaltig sicherzustellen. Wir begrüßen deshalb außerordentlich die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, in Niederbayern einen Medizincampus mit bis zu 600 Studienplätzen zu schaffen”, kommentiert Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes die Pläne.
Auch die Entscheidung, die Ausbildung auf Passau, Deggendorf, Straubing und Landshut zu verteilen, wird vom Bayerischen Hausärzteverband befürwortet. Man teile die Erwartungen des Wissenschaftsministeriums, dass der sogenannte Klebeeffekt dazu führe, dass viele Studierende im Anschluss an ihre Ausbildung in der Region auch in Niederbayern bleiben.
Umso unverständlicher sei es allerdings, dass die Universität Regensburg, zu der der Medizincampus Niederbayern gehören wird, als einzige Hochschule in Bayern noch immer keinen eigenen ordentlichen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin habe. Wenn die flächendeckende medizinische Versorgung in allen Landesteilen Bayerns für den Freistaat hohe Priorität habe, dann müsse dies insbesondere für die Ausbildung von Fachärztinnen und Fachärzten für Allgemeinmedizin gelten.
Die Negativspirale von zunehmend verwaisten Hausarztpraxen könne man nur stoppen, wenn man die Medizinstudierenden frühzeitig für die Allgemeinmedizin begeistere, ist sich Beier sicher. Alle anderen Universitäten in Bayern haben das bereits erkannt und eigene ordentliche Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet, die Universität Regensburg sei hier Schlusslicht. red