Berlin. Weil die maximale Nutzungszeit von fünf Jahren für erste Konnektoren in den Arztpraxen in diesem Jahr abläuft, haben die Gematik gegenüber mehreren Medien und die Kassenärztliche Bundesvereinigung bestätigt: 130.000 Konnektoren müssen ausgetauscht werden.
Um die Übergangszeit bis zur TI 2.0, in der keine Konnektoren mehr erforderlich wären, zu überbrücken, sollen sie in den Praxen ersetzt werden. Die Gematik hatte in der Vergangenheit betont, dass man ohne einen Konnektorenaustausch auskommen wolle, erklärt der Deutsche Hausärzteverband. Wann die TI 2.0 (s. auch „Der Hausarzt“ 5/22) in Betrieb gehen kann, ist unklar.
Mehraufwand für Praxen kritisiert
„Der Hardware-Tausch bedeutet erneut einen erheblichen Mehraufwand in den Praxen. Die Installation der ersten Konnektoren verlief vielerorts katastrophal. Dass den Kolleginnen und Kollegen dies nun erneut zugemutet wird, ist kaum zu fassen – gerade in einer Zeit, in der die Hausärztinnen und Hausärzte ohnehin auf dem Zahnfleisch gehen. Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht mehr bereit, ständig die Leidtragenden des Digitalisierungsversagens im deutschen Gesundheitswesen zu sein“, erklärt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.
Der Deutsche Hausärzteverband fordert von der Gematik, sich zeitnah detailliert zu der Situation zu erklären: „Die Kommunikation der Gematik ist mal wieder desolat. Die Ärztinnen und Ärzte und auch wir als Verband und Mitglied des Gematik-Beirats erfahren im besten Fall über Umwege von den Plänen der selbsternannten Nationalen Agentur für Digitale Medizin”. red