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Editorial HA 20/2021Gemeinsam für bessere Zeiten

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

seit nunmehr eineinhalb Jahren hat uns die Corona-Pandemie fest im Griff. Wir spüren nicht nur die Auswirkungen der Infektion, sondern mehr und mehr auch die der ergriffenen Maßnahmen. Viel wird – zu Recht – von der Belastung des Personals der Intensivstationen gesprochen.

Die umso stärker ist, je mehr intensivstationspflichtige Ungeimpfte diese Anstrengungen benötigen. Die enorme Belastung und Leistung unserer Mitarbeitenden werden dagegen – zu Unrecht – nicht ausreichend gewürdigt.

Nach den Zumutungen des Gesundheitsministeriums, vor allem im zu Ende gehenden Jahr, können wir nur auf Besserung hoffen. Ständige Änderungen müssen vielleicht in einer solchen Pandemie erfolgen, allerdings keine oft völlig unabgestimmte Bekanntgabe über Pressemitteilungen oder -konferenzen.

Wir bieten der neuen Bundesregierung und dem Gesundheitsministerium überdies unsere konstruktive Mitarbeit an und hoffen, dass dies zu einem förderlichen Dialog – im Gegensatz zu einseitigen Verkündigungen – führt.

Auf jeden Fall werden wir uns weiterhin Gehör verschaffen, um unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern und die bürokratischen Hemmnisse soweit irgend möglich abzubauen. Die Anforderungen durch eine alternde Gesellschaft mit einer zunehmenden Zahl gerade chronisch Erkrankter, die auch in Zeiten der Pandemie bewältigt werden müssen, brauchen effizient arbeitende Praxen.

Für die möglichst optimale Versorgung unserer Patientinnen und Patienten brauchen wir einen freien Kopf. Alles, was nicht der Versorgung dient, muss uns vom Leib gehalten werden. Anders werden wir auch nur schwer ausreichend junge Kolleginnen und Kollegen gewinnen können.

Damit sich nicht jeder einzeln um die Arbeitsbedingungen, den Kampf gegen überbordende Bürokratie und nicht zuletzt auch das Honorar für unsere Arbeit aufreiben muss, gibt es den Deutschen Hausärzteverband. Dieser Verband ist stark, unsere Meinung ist gefragt (vielleicht auch wieder im BMG?)!

Diese Stärke beruht auf der Mitgliedschaft der Mehrheit der Hausärztinnen und Hausärzte. Lassen Sie uns in 2022 noch stärker werden, jedes Mitglied zählt! Trotz aller Last sollten wir den Spaß an unserem Beruf nicht verlieren!

Ihr

Ulrich Weigeldt

Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e. V.

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