Benzodiazepine und Z-Substanzen sind bewährte Schlafmittel, führen aber häufig zur Abhängigkeit. Hier kommen als Alternative Antidepressiva, wenn auch "Off-Label" zum Einsatz. Folgende Fragen stellen sich bei der Verordnung.
Wie häufig kommen Schlafstörungen unter Antidepressiva vor?
Vor allem Trizyklische Antidepressiva werden, wegen ihrer sedierenden Nebenwirkung, als Einschlafhilfe verordnet. Die Schlafförderung wird bei diesen Substanzen in erster Linie über antihistaminerge und anticholinerge Wirkungen entfaltet [1].
Auf der anderen Seite sind Schlafstörungen als unerwünschte Wirkung der Antidepressiva beschrieben. Dies betrifft vor allem Monoaminooxidase Hemmer (MAOs), einige Trizyklische Antidepressiva (TCAs ,nicht jedoch Amitriptylin), und Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI), vor allem Venlafaxin und Moclobemid [2].
So findet man in den Fachinformationen verordnungsstarker Antidepressiva, wie Mirtazapin und Escitalopram Schlaflosigkeit als häufige unerwünschte Wirkung und bei Citalopram, Venlafaxin und Sertralin sogar als sehr häufige (> 10 Prozent) Störwirkung [3].
Verändern Antidepressiva die Schlafarchitektur?
Insomnie kann auch durch eine veränderte Schlafarchitektur ausgelöst werden, wie zum Beispiel durch vermehrte Wachphasen nach Schlafbeginn, ein Mangel an Tiefschlaf oder eine verkürzte REM-(Rapid-Eye-Movement) Latenz (vorzeitiger REM-Schlaf). Trizyklische Antidepressiva fördern hingegen den Schlaf auch durch eine Erhöhung des Tiefschlafanteils.