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ApothekenImpfung? Nur in der Arztpraxis!

Nach dem Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), auch in Apotheken zu impfen, findet Hausärzte-Chef Ulrich Weigeldt deutliche Worte: Die Apotheker sind zwar wichtige Partner, die Impfung selbst müsse jedoch in ärztlichen Händen bleiben.

Impfung: Der Deutsche Hausärzteverband plädiert dafür, die Aufgabe klar in der Arztpraxis zu belassen.

Berlin. Die Überlegung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Impfungen künftig auch in Apotheken zu ermöglichen, weist Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, deutlich zurück. „Apotheker können beim Impfmanagement wichtige Aufgaben übernehmen, beispielsweise indem sie Patienten auf bestehende Impflücken hinweisen“, meint er zwar. „Die Impfung selber muss jedoch ohne Wenn und Aber bei einem Arzt durchgeführt werden.“

Spahn hatte sich zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags am Mittwoch (10. Oktober) zu einer flächendeckenden Präsenz von Apotheken in Deutschland bekannt und angekündigt, auch zusätzliche Aufgaben für denkbar zu halten. Er könnte sich vorstellen, dass in Apotheken geimpft werde, sagte er in München. Angesichts voller Wartezimmer in Praxen sei über Bedingungen, mögliche Bereiche und die Vergütung zu diskutieren.

Weigeldt weist dabei auf die – wenn auch geringen – Risiken einer Impfung hin. „Impfungen sind sehr sichere und wirkungsvolle Maßnahmen gegen eine Reihe schwerer Erkrankungen“, erklärt der Hausärzte-Chef. „In einzelnen Fällen kann es dabei aber, beispielsweise aufgrund bestimmter Allergien, zu Komplikationen kommen. Hier muss eine Ärztin oder ein Arzt dann unverzüglich eingreifen können.“

Gleichwohl müsse mehr dafür getan werden, die Impfquoten nachhaltig zu steigern.  „Dabei ist jedoch der falsche Ansatz, die Verantwortung auf immer mehr Schultern zu verteilen“, sagt Weigeldt. „Sinnvoller ist es, wenn Patienten auch beim Impfen einen eindeutigen Ansprechpartner haben, der die Gesamtverantwortung trägt.“

Darauf hat auch die Evaluation der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) durch die Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg hingewiesen, deren Ergebnisse am Dienstag (9. Oktober) anlässlich des zehnjährigen Bestehens der HZV in Baden-Württemberg vorgestellt wurden. Patienten, die an der HZV teilnehmen und so bei allen medizinischen Beschwerden konsequent ihren Hausarzt als ersten Ansprechpartner konsultieren, sind demnach zu einem höheren Prozentanteil gegen Grippe geimpft als Nicht-HZV-Patienten.

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