Berlin. Prof. Karl Lauterbach wird der neue Bundesgesundheitsminister heißen. So hat es Olaf Scholz (SPD) am Montagmorgen (6.12.) in Berlin bekannt gegeben. Das neue Bundeskabinett soll nach der für Mittwoch geplanten Wahl des neuen Bundeskanzlers vereidigt werden. Lauterbach selbst bedankte sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter für die zahlreiche Unterstützung. “Lob und auch Kritik, wenn sachlich und begründet, bedeuten mir viel”, so Lauterbach.
Als Ziel gab der designierte neue Bundeskanzler Olaf Scholz aus, das Gesundheitswesen solle noch besser werden. Man sei es auch den vielen Mitarbeitenden wie Ärztinnen und Ärzten sowie den Pflegekräften schuldig, dass die Gesundheitspolitik eine Priorität der neuen Bundesregierung wird, sagte Scholz. Es sollen einerseits gute Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen geschaffen werden, andererseits gute und verlässliche Angebote für die Bevölkerung. “Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Und deswegen haben sich viele Bürger gewünscht, dass der nächste Gesundheitsminister vom Fach ist”, begründete er die Nominierung Lauterbachs.
SPD verspricht “keine Leistungskürzungen”
“Die Pandemie wird länger dauern als viele denken. Aber wir werden es schaffen. Impfen wird dabei die zentrale Rolle spielen, aber nicht nur”, kündigte Lauterbach an. Zudem solle die SPD das Gesundheitswesen stärken: “Mit uns wird es keine Leistungskürzungen geben.” Lauterbach hat Medizin und Public Health studiert und leitet seit 1998 das Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Die meisten ersten Reaktionen , etwa seitens der CDU in Nordrhein-Westfalen, vom Grünen Koalitionspartner oder auch von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), loben Lauterbachs Expertise in Gesundheitsfragen. Schließlich war er jahrelang bereits gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er gilt als Befürworter einer strukturierten Gesundheitsversorgung und hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder für die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) ausgesprochen.
Spahn wünscht eine glückliche Hand
Der noch geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gratulierte Lauterbach zum künftigen Posten. “Lieber Karl Lauterbach, herzlichen Glückwunsch zu dieser wichtigen und schwierigen, doch auch sehr schönen Aufgabe”, schrieb der CDU-Politiker am Montag bei Twitter. “Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und eine glückliche Hand. Denn es geht um unser Land. Die Bewältigung dieser Pandemie bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe.” red
Quelle: dpa