Als ich mich 2006 niederließ, hatte der Deutsche Hausärzteverband schon einige Jahrzehnte auf dem Rücken und in dieser Zeit wesentlich zu dem Selbstverständnis beigetragen, mit welchem ich meine Arbeit als Hausarzt begann. Seither sind fast zwei Jahrzehnte vergangen und vieles hat sich weiter verbessert, beispielsweise in der Aus- und Weiterbildung, aber natürlich auch durch die HZV und unsere VERAH®.
Längst macht unser Einfluss nicht mehr hinter der eigenen Praxistür halt: Die hausärztliche Bedeutung in der Patientenversorgung spiegelt sich endlich auch in unserem Standing gegenüber Politik und Öffentlichkeit wider und unsere Arbeit in der Selbstverwaltung trägt zunehmend Früchte!
Wenn wir auf das Erreichte bei der Honorarentwicklung, im Bereich Forschung und Lehre, aber auch auf unser Selbstverständnis in diesem Gesundheitssystem schauen, dann ist es dem Engagement sehr vieler Hausärztinnen und Hausärzte zu verdanken, dass wir inzwischen stärker dastehen.
Im politischen Schwerpunkt dieser Ausgabe widmen wir uns einem dieser vielen “Vorkämpfer”, Prof. Ferdinand Gerlach. Er hat in seinen Funktionen als Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit, als langjähriger Präsident der DEGAM und als Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Uni Frankfurt wesentlich dazu beigetragen, dass die essenzielle Bedeutung der hausärztlichen Versorgung für das gesamte Gesundheitssystem endlich wahrgenommen wird. Zudem ist er mitverantwortlich dafür, dass Allgemeinmedizin und Forschung heute nicht mehr als Widerspruch wahrgenommen werden.
Nach 16 Jahren gibt er nun seinen Vorsitz beim Sachverständigenrat ab – will aber glücklicherweise der Bühne wissenschaftlicher Politikberatung nicht fernbleiben, denn “besser” heißt längst nicht “fehlerfrei” und es gibt noch Einiges zu tun!
Mit kollegialen Grüßen
Dr. Markus Beier
Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e. V.